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Wer hat die Handtasche erfunden? Die Geschichte der Tasche

Alles hat seine Zeit und jeder Gegenstand, den wir täglich nutzen, seine eigene Geschichte. So ist es auch mit der Geschichte der Tasche.

Viele Menschen machen sich heute keine Gedanken mehr darüber, wie es eigentlich dazu kam, dass sie heute tragen können, was sie tragen. Dass die Geschichte der Mode aber von verschiedensten Verwerfungen gekennzeichnet ist und sich vor allem an der Entwicklung unterschiedlicher Gesellschaftssysteme orientiert, ist ein wichtiger Fakt, den es festzuhalten bleibt.

Handtaschenmode

Wer hat die Handtasche erfunden?

Wer die Handtasche als erster erfunden hat, ist nicht bekannt. Sicher ist aber, dass es die Damenhandtasche bereits seit dem 16. Jahrhundert gibt. Auch wenn die Handtasche ursprünglich von Männern erfunden wurde! Zwar gibt es schon seit Urzeiten Behältnisse, in denen Dinge von A nach B transportiert wurden und die dem Alltag etwas auf die Sprünge halfen. Aber als Mode konnte dies wahrlich noch nicht bezeichnet werden. In der Zeit des Mittelalters und der Renaissance waren es insbesondere die Beuteltaschen, die von jeder standesgemäßen Dame getragen wurden.

Meist wurden diese Taschen direkt an den Kleidern getragen, aber auch durchaus über einen Riemen an der Armkehle gehalten. Vor allem aber im 18. Jahrhundert begann die Damenhandtasche unverzichtbar zu werden.

Das lag nicht nur daran, dass es eine aufkommende Entwicklung der Reisebranche gab, die unter anderem dazu führte, dass aus Sattelmachern Taschenhersteller wurden, sondern an der französischen Mode.

Geschichte der Tasche

Wo begann die Geschichte der Tasche?

Zur Damenmode, die sich in Frankreich rapide veränderte, brauchte Frau einfach die passende Handtasche. Immerhin war es das Zeitalter des Flanierens. Der bürgerliche Stand hatte Ende des 18. Jahrhunderts mehr Freiheiten gewonnen und schämte sich nicht für den neu gewonnen Reichtum.

Antike HandtaschenHandtaschen im antiken Stil

Paris war die Weltstadt Nummer eins und die Französinnen mussten diese Stadt würdig im Außenbild vertreten. In Deutschland konnte der Trend zur Damenhandtasche etwas später Fuß fassen. Dies war vor allem durch die Entwicklung der Eisenbahn beeinflusst.

Frauen reisten jetzt größere Strecken und natürlich musste alles mit auf Reisen, dass Frau auch zuhause brauchte. Handtaschen waren hierfür das unverzichtbare Accessoire. Ihren wahrscheinlich größten Schub erfuhr die Entwicklung der Damenhandtasche im Zwanzigsten Jahrhundert. Es war nicht nur die Zeit der großen historischen Schlachten und des Grauens, der über Europa herrschte. Taschen entstanden damals in allen Formen, Farben und Größen.

Handtaschen im 20er Jahre StilHandtaschen im 20er Jahre Stil

Die Damenhandtasche hatte es schlussendlich geschafft, sich absolut zu etablieren und war nun gar nicht mehr aus der Mode wegzudenken. Die wichtigsten Formen, die zu dieser Zeit das Licht der Welt erblickten, waren die Aktentasche, Tote Bags (die es zwar vom Begriff her schon eher gab, allerdings noch nicht ihre typische Form besaßen und auch noch nicht über all populär waren) und natürlich die Taschen für die abendlichen Anlässe.

Jede Tasche hatte  unterschiedliche Funktion und musste danach bewertet werden. Die Aktentaschen waren damals beispielsweise noch nicht dazu gedacht, Akten zu transportieren, sondern waren geeignet Briefe und  Botschaften zu übermitteln.

Taschen waren auch auf wichtigen, emotionalen Anlässen wie Hochzeiten gern gesehene Gäste. Es gab in dieser Zeit die ersten besonderen Anfertigungen für Hochzeitstaschen.

Handtaschenmode der Neuzeit

Nach dem Ersten Weltkrieg gab es eine Veränderung im Buch der Geschichte der Tasche. Teure Materialien wie Leder waren nicht mehr ohne Schwierigkeiten zu erwerben, so dass es einen Trend zu Baumwolltasche gab.

Handtaschen im Rockabilly Stil der 50er JahreHandtaschen im Rockabilly Stil der 50er Jahre

Auch synthetische Materialien fanden ihren Eingang in die Welt der Handtasche und setzten sich schnell durch. Statt Knöpfe wurden immer häufiger Reißverschlüsse in die Damenhandtaschen eingenäht. Eine Rückkehr zum hochangesehen Modeobjekt für die exklusiv gekleidete Dame wurde die Damenhandtasche erst wieder Mitte der 20er und in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts.

Hippie Flower Power Handtaschen 70er JahreHippie Handtaschen der 70er Jahre

Vor allem die Entwicklung des KellyBag durch die Edelmarke Hermeswar ein Meilenstein der Damenmode und ihrer Accessoires. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Damenhandtasche ihren erfolgreichen Feldzug in die Herzen der Damen fort und ist mittlerweile gar nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Eine Entwicklung, für die nicht nur die Damen-, sondern auch die Herrenwelt dankbar sein darf.

Weiterführende Literatur zum Thema Geschichte der Tasche:

Taschen: eine europäische Kulturgeschichte 1500 – 1930

der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums.

ISBN-13: 978-3925058721

Gebundene Ausgabe

von Pietsch Johannes und Renate (Hrsg.) Eikelmann (Autor)

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