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Die Designertasche mal anders: Der Jutebeutel

Jutebeutel – um ehrlich zu sein, konnte ich mich mit diesem Trend anfangs gar nicht anfreunden. Das lag wahrscheinlich daran, dass ich mich noch erinnerte, wie ich vor gut 20 Jahren immer losgeschickt wurde um beim Bauern Eier zu kaufen. Einziger Begleiter für mich schrecklich faules Kind war der Jutebeutel, den mir meine Mutter lächelnd in die Hand gedrückt hatte.

Der Jutebeutel hatte seinen Durchbruch in den Achtziger Jahren. Innerhalb der Anti-Atom- und der Ökobewegung machten sich junge Menschen erstmals Gedanken, wie man nachhaltiger produzieren und sogar einkaufen gehen könnte. Der Jutebeutel wurde dadurch plötzlich zur absoluten Alternative zur normalen Platiktüte, die ein Symbol der Wegwerfgesellschaft war. Heute sieht das ein wenig anders aus. Wer heute einen Jutebeutel trägt, der wird sofort als Hipster abgestempelt. Wenn man aber auf die Straße geht und beobachtet, wie viele Menschen heute schon mit dem Jutesäckchen durch die Gegend laufen, dann kann man ganz getrost sagen, dass es kein Nischenphänomen ist, dass uns da begegnet, sondern der Look einer neuen Bewegung. Der Jutebeutel ist extrem vielseitig. Darüber berichteten schon andere bekannte Blogs.

Größenmäßig lässt er sich für die Abendveranstaltung im Park genauso gut nutzen wie das andere Taschen namenhafter Produzenten leisten – ein paar Bier und eine Flasche Wein lassen sich damit hervorragend transportieren. Der Beutel ist außerdem leicht zu verstauen, wenn er einmal leer ist – was den Besuch von Partys sehr erleichtert. Das beste Feature ist aber wohl die kreative Freiheit, die der Jutebeutel mit sich bringt. Heute kann jeder der ein bisschen Lust und Laune besitzt, seinen eigenen Beutel designen. Die Individualität des Stückes hat bereits dazu geführt, dass junge Berliner Boutiquen unique Designs kreieren und dem Jutebeutel so ihren Stempel aufdrücken. Angefangen hatte der Hype um den Jutebeutel vor ein paar Jahren in London, der Hauptstadt der jungen Mode und verrückten Ideen. Krelle Hemden, Pullover, T-Shirts und vor allem die sehr engen Hosen der sogenannten Hipster mussten natürlich auch Accessoires an die Seite bekommen.

Anfänglich ging es dabei besonders darum, den Look so kostengünstig wie möglich zu halten – so dass man schließlich auf den Jutebeutel als Accessoire kam. Etwas unpraktisch ist der Beutel, wenn es darum geht fragile Dinge den ganzen Tag lang mit sich zu führen. Niemand möchte gern seinen Laptop im Jutebeutel mit zur Uni nehmen. Die Gefahr, schon bei kleinsten Stößen, das Gerät zu beschädigen, schwingt ansonsten immer mit. Auch fürs Büro ist der Jutebeutel sicherlich nicht geeignet. Erstens ist man damit wahrscheinlich im Firmenbüro zu leger unterwegs (es sei denn man arbeitet in einem jungen Start-Up) und zweitens ist es nicht auszudenken, was passiert, wenn man die Unterschriftenmappe mit zum Arbeitsplatz nehmen muss und plötzlich ein Platzregen einsetzt. Die Beutel sind wirklich nicht besonders wetterresistent und bereiten im Regen wirklich keine Freude. Mittlerweile ist der Jutebeutel nicht mehr nur ein einfacher Trend, sondern in den Alltag eingesickert.  Der Stoffbeutel ist sozusagen direkt vom Eierholen in die Uni gekommen und hat dabei seine Vielseitigkeit unter Beweis gestellt. Wie man ihn kombiniert konnten wir erst kürzlich auf dem Yalook Blog lesen. Aber ist der Jutebeutel nun tatsächlich eine Designertasche? Absolut! Denn es sind Designer, die diese Tasche mit ihren vielfältigen Prints so populär gemacht haben.

Wer sich jetzt ein Beispiel wünscht, der kann es gleich dazu geliefert bekommen. Niemand geringeres als Karl Lagerfeld hat für sein Label Karl einen Jutebeutel mit seinem Konterfei designt. Dieser Ikonenlook ist auf vielen Exemplaren zu finden. Dem einen wird der Beutel zu locker und einfach sein, zu viel Straße und zu wenig Mode. Ich denke allerdings, dass Mode eben nicht nur teuer sein muss, oder einen bestimmten Namen tragen sollte. Mode ist das, was gerade in Mode ist und dazu braucht es nicht immer große Namen und hohe Preise.

Wer auf den lässigen Look nicht verzichten möchte, aber etwas mehr Komfort genießen will, sollte sich die obige Bag von Marc O’Polo mal genauer ansehen. Der Style bleibt lässig und hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck. Bei Wardow kann man das Stück derzeit für 81,00 Euro erstehen.

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